Simon Strauß will fliegen lernen

Eine Geschichte über Freundschaft und darüber, dass es überhaupt nicht schlimm ist, anders zu sein

Von Anna Trenkwald


Simon Strauß hat viele Freunde. Mindestens zehn. Oder zwanzig. Aber seine besten Freunde sind Pepe, der Papagei, Guido, der Geier und die Zwillingsschwestern Isa und Bella, zwei kleine Vögelchen, die jeden Winter aus dem Norden nach Afrika geflogen kommen.
Gemeinsam erkunden die Freunde jeden Tag die Savanne und erleben die tollsten Abenteuer. Sie reiten auf den riesigen Elefanten, spielen mit den frechen Affenkindern oder baden mit den dicken Nilpferden im Fluss. Einmal haben sie sogar die großen, gefährlichen Löwen bei der Jagd beobachtet. Zum Glück hat sie niemand gesehen!

Aber immer dann, wenn seine Freunde davonfliegen, schaut Simon ihnen traurig hinterher. Denn Simon ist anders als die anderen. Simon kann nicht fliegen.
„Steck den Kopf nicht in den Sand“, sagt seine Mama und legt ihren Flügel tröstend um Simons Schultern. Aber das ist manchmal gar nicht so einfach.

Natürlich wollen auch Simons Freunde ihm dabei helfen herauszufinden, warum das mit dem Fliegen bei ihm einfach nicht klappen will.
„Bestimmt sind deine Flügel zu klein“, sagt Guido und breitet seine großen Schwingen neben Simon aus. Fast zwei Meter sind es von der einen Flügelspitze bis zur anderen!
„Vielleicht bist du zu groß“, sagt Isa. „Oder zu schwer“, sagt Bella. Dabei flattern die beiden kleinen Vögelchen um Simon herum und als Bella auf seinem Kopf landet, bemerkt Simon sie kaum, denn sie ist leicht wie eine Feder.
Und Papagei Pepe mit seinem prächtigen Gefieder, das in allen Farben des Regenbogens leuchtet, sagt: „Du bist nicht bunt genug.“ Aber das ist ja nun wirklich ganz schöner Quatsch.

Den ganzen Tag denkt Simon nach. Auf einmal kommt ihm eine Idee: „Wenn ich nur genügend Anlauf nehme, klappt es bestimmt!“
Simon sucht sich einen guten Platz für sein Experiment. Er streckt und dehnt sich. Dann rennt er los. Vorbei an Bäumen, Sträuchern und Flüssen. An Elefanten, Giraffen, Nashörnern, Affen, Löwen, Geparden und Antilopen. Einmal quer durch die Savanne.
Simon rennt immer schneller und schneller und schneller. „Das ist ja wie Fliegen!“, juchzt er begeistert.

Als seine Freunde am nächsten Tag losfliegen, ist Simon gar nicht mehr traurig. Er kommt einfach mit. Den ganzen Tag fliegen sie gemeinsam durch die Savanne. Simon am Boden und Guido, Pepe, Isa und Bella in der Luft. Was für ein Spaß!




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